Die meisten kommen aus München
Nach Nazi-Gegröle auf Sylt: Das wissen wir über die Skandal-Clique
RTL weiß, wer die jungen Leute aus dem Video sind.
Rechte Parolen wie „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ – und das alles zum Party-Hit „L'amour Toujours“ von Gigi D'Agostino. Doch wer sind die Menschen aus dem Video, über das ganz Deutschland spricht? RTL hat alle Beteiligten identifiziert.
Einige arbeiten in Führungspositionen
Sie brüllen ekelhafte Parolen – und scheinen sich dabei noch zu amüsieren. Eine Schnösel-Clique aus München zu Besuch auf Sylt. Die meisten von ihnen sollen aus wohlhabenden Elternhäusern stammen. Das zeigt sich schon allein daran, dass am Pfingstwochenende jeder 150 Euro allein für den Eintritt in den Pony Club hinblättern musste. Getränke nicht inklusive.
RTL-Recherchen zeigen, dass ganz vorne im Bild Elisa K. zu sehen sein soll, sie singt die Parolen laut mit. Elisa K. soll unter anderem als Model arbeiten.
Die restliche Gruppe lebt wohl in München, wie etwa Maximilian, ein Luxus-Influencer. Dazu sollen auch Christian M. und Moritz N. dazugehören, Letzterer soll im Video eine Geste machen, die an den Hitler-Gruß erinnert.
Im Hintergrund sollen Lina K. und Maximilian H. zu sehen sein. Doch nicht alle lassen sich filmen. Juri B. und Markus L. sollen zwar dabei gewesen sein, sind aber nicht zu sehen.
Oscar B. soll das Video aufgenommen und veröffentlicht haben. Er soll ein Bruder von einem der Männer aus der Aufnahme sein.
Laut Recherchen sollen einige der Beteiligten in Führungspositionen in München arbeiten.
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Rassistisches Gegröle in Nobel-Lokal Pony in Kampen auf Sylt
Seit Donnerstagabend (23. Mai) sorgt das Video mit rassistischen Parolen für Empörung in ganz Deutschland. In der kurzen Sequenz, die sich in sozialen Medien verbreitet, sind die jungen Menschen zum Party-Hit „L'amour Toujours“ von Gigi D'Agostino vor einem Lokal zu hören und zu sehen. Es handelt sich um das Nobel-Lokal Pony in Kampen. Die Beteiligten grölen „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“.
Die Betreiber des Pony distanzieren sich schon in der Nacht zu Freitag von den Gästen und kündigen Konsequenzen an. Sie erklären auf Instagram, sie seien „tief schockiert“. „Wir distanzieren uns von jeder Art von Rassismus und Diskriminierung. Hätten wir von dem Vorfall gewusst, hätten wir die betreffenden Gäste selbstverständlich des Hauses verwiesen. Es gibt keinen Platz für Rassismus!!!“
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Bundeskanzler findet Parolen „ekelig“ und „nicht akzeptabel“
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (65/SPD) verurteilt das rassistische Gegröle scharf. „Ganz klar: Solche Parolen sind ekelig, sie sind nicht akzeptabel“, sagt der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. „Und darüber darf es kein Vertun geben. Und deshalb ist es auch richtig, dass all unsere Aktivitäten darauf gerichtet sind, genau zu verhindern, dass das eine Sache ist, die sich verbreitet.“
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Faeser fordert: Rassisten müssen lauten Widerspruch erfahren
„Wer Nazi-Parolen wie „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“ grölt, ist eine Schande für Deutschland“, sagt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53/SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es stelle sich die Frage, „ob wir es hier mit Menschen zu tun haben, die in einer wohlstandsverwahrlosten Parallelgesellschaft leben, die die Werte unseres Grundgesetzes mit Füßen tritt“, so die Faeser.
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„Hier darf es keinerlei schleichende Normalisierung geben“, fordert die Ministerin. Rassisten müssten neben möglichen strafrechtlichen Konsequenzen überall – im Freundeskreis, bei der Arbeit, im Sport – lauten Widerspruch erfahren. „Es ist wichtig, den Mund aufzumachen und gegenzuhalten gegen solchen Menschenhass“, ruft Faeser zur Zivilcourage auf. Ein Sprecher des Innenministeriums sagt, es sei wichtig, dass die schleswig-holsteinische Polizei ermittle, auch müsse die Echtheit des Videos geprüft werden. „Klar ist jedenfalls: Was man da sehen und hören kann, ist zutiefst rassistisch, ist zutiefst menschenverachtend.“ (dbl mit dpa)
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